Respektieren Sie die Tiere, besonders im Winter
Wintersport mit Respekt gegenüber Wildtieren
Der Winter ist eine schwierige Jahreszeit für Wildtiere und Störungen durch den Menschen können das Überleben der Tiere gefährden. Die Nahrung ist knapp und wenig nahrhaft. Die reduzierte Tageszeit im Winter ermöglicht nur kurze Zeiten der Nahrungsaufnahme und der tiefe Schnee macht Bewegungen beschwerlich und erfordert großen Kraftaufwand. Die tiefen Temperaturen (durchschnittlich -10°C auf 2000 m.ü.d.M.) tragen nicht zum sparsamen Umgang der Körperenergie bei. Aus diesem Grund haben zahlreiche Tierarten verschiedenste Überlebensstrategien entwickelt. Eine grundlegende Strategie aller ist es jedoch, einen Lebensraum zu finden, welcher geeignete Nahrungsbeschaffung mit geringstem Energieaufwand sowie Schutz vor Störungen, Lawinen und Raubtieren garantiert.
Rothirsche, Rehe, Steinböcke und Gämsen haben als Überlebensstrategie folgendes entwickelt:
- ein dunkles isolierendes Winterfell
- Fettreserven im Körper (bei Gämsen und Steinböcken entsprechen diese 1/5 des Körpergewichtes)
- Reduzierung des Energiehaushaltes und des Pansenvolumens
Auerhühner, Birkhühner, Haselhühner und Schneehühner weisen folgende Strategien auf:
- ein zweifaches isolierendes Federkleid und befiederte Zehen
- Fähigkeit, einen Hohlraum im Pulverschnee zu graben, um dort bis zu 20 h am Tag bei Temperaturen um 0°C auszuharren
- sie können im Winter gerade so viel Nahrung aufnehmen wie sie für den Energieaufwand zur jeweils nächsten Nahrungsbeschaffung benötigen, da diese Tiere keine Fettreserven anlegen können
Was passiert, wenn ein Wildtier im Winter gestört wird?
- die Flucht verbraucht Energie
- der Stress verbraucht auch andere Ressourcen und verhindert die regelmäßige Nahrungsaufnahme des Tiers
- die Flucht zwingt das Tier sich in unpassende Orte für die Nahrungsaufnahme zu begeben
- die verlorene Energie kann nicht ausgeglichen werden da die Nahrung für den größten Kalorienbedarf nicht verdaut werden kann
- die Konsequenzen sind Schwierigkeiten in der Fortpflanzungsfähigkeit, Schwächung, Tod durch Erschöpfung