Auffinden von verletzen Wildtieren oder Tieren in Notsituationen
Paarhufer:
Besonders im späten Frühling oder im Frühsommer kann es vorkommen, dass Sie im Gras oder im Dickicht unweit des Weges Junge von Reh- oder Rotwild entdecken. Sie sitzen zusammengekauert im Gras und bewegen sich auch bei Annäherung nicht. Achtung, das bedeutet nicht etwa, dass die Tiere verletzt sind! Aufgrund ihres angeborenen und natürlichen Instinktes verhalten sich diese Tiere ganz ruhig um nicht die eventuelle Aufmerksamkeit von Raubtieren auf sich zu ziehen. Zu ihren Überlebenstricks gehört die Tarnung ihres Fells, die hellbraune Farbe mit hellen Flecken deckt sich mit dem Untergrund, sowie die Schließung ihrer Duftdrüsen in Gefahrensituationen.
JUNGTIERE NIEMALS ANFASSEN! Werden Jungtiere von Rot- oder Rehwild oder anderen Wildtieren angefasst, besteht für diese die Gefahr, von ihrer Mutter verlassen zu werden, da diese durch den Menschengeruch ihr eigenes Junge nicht mehr am Geruch erkennen kann. Wenn Sie ein Wildtierjunges in der Nähe eines Weges oder einer Siedlung entdecken, informieren Sie bitte die Forstwache, halten Sie jedoch Abstand zum Jungtier. Die Mutter hält sich bestimmt in der Nähe auf und kommt zwischendurch zum Säugen und Pflegen ihres Jungen zurück.
Es kann passieren, dass Sie erwachsene Wildtiere mit Verletzungen oder tot auffinden. Grundsätzlich gehören solche Umstände zum Kreislauf der Natur und erfordern normalerweise kein Eingreifen vonseiten des Menschen. Es ist wichtig, die Tiere nicht zu berühren. Nicht nur aus dem Grund, dass die Tiere Krankheiten und Parasiten übertragen könnten, sondern auch um sie nicht durch die Annäherung zu erschrecken und ihre Situation womöglich zu verschlechtern oder diese Sie sogar angreifen könnten. Notieren Sie sich den genauen Standort des gefundenen Tieres und teilen Sie dies, bei schwerwiegenden Fällen, der Forstbehörde über die Feuerwehrzentrale (Telefon 115) oder den Ämtern des Nationalparks mit.
Vögel:
Wenn Vögel flügge werden, machen sie erste Flugversuche unter der genauen Beobachtung ihrer Mutter. Nur in seltenen Fällen enden diese ersten Flüge erfolgreich, somit kommt es vor, dass Sie Vogeljungen auf dem Boden finden, welche nicht abheben können. In den meisten Fällen gelingt es den Jungen unter Aufsicht der Mutter einen Vorsprung zu erreichen, von wo aus sie einen Neustart wagen können. Wir können den Jungtieren helfen, indem wir ihnen fern bleiben und auch eine Annäherung durch Katzen oder Hunde verhindern. In besonderen Fällen können wir die Tiere auf ein Fensterbrett oder eine Mauer setzen, von wo aus sie zum Flug abspringen können. Man kann die Vogelmutter an ihren Rufen und durch genaue Beobachtungen der Umgebung erkennen. Achtung, einige Vogelarten täuschen zum Schutz der Jungen Flugattacken auf Eindringlinge oder Gefahrenquellen vor.
Sollten Sie einen verletzten erwachsenen Vogel auffinden, informieren Sie bitte die Feuerwehrzentrale (Telefon 115 – die Feuerwehrzentrale verständigt die zuständige Forstbehörde). Sie können den Vogel beobachten, halten Sie jedoch Abstand. Das Tier könnte sich bedrängt fühlen und gefährlich reagieren, besonders, wenn es sich um Greifvögel mit ihren starken Fängen und spitzen Schnäbeln handelt.
Andere Tiere:
Im Falle einer Auffindung von verletzten Wildtieren, berühren Sie diese bitte nicht. Informieren Sie stattdessen die regionale Forstwache oder die Ämter des Nationalparks. Verletzte Tiere, unter anderem auch reine Pflanzenfresser, können auf Ihre Annäherungen aggressiv reagieren.
Verkehrsunfälle durch den Aufprall mit Wildtieren
Falls sich ein Verkehrsunfall durch den Aufprall mit Wildtieren ereignet, bewahren Sie bitte Ruhe und kontaktieren Sie die Notrufzentrale unter 112, um das Geschehen zu schildern. Der Anruf ist erforderlich, um einen eventuellen Schadensersatz vonseiten einer Versicherung zu ermöglichen und garantiert, wenn erforderlich, das Einschreiten der Forstwache oder der Freiwilligen Feuerwehr. Nach geltender Straßengesetzgebung bleiben Sie bitte bis zum Eintreffen der Ordnungshüter vor Ort und befolgen Sie deren Anweisungen.
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